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Testbericht: MiniPro TL866 A/CS Universal-Programmiergerät

Mit Video

Der MiniPro TL866A bzw. TL866CS aus Fernost wird als "High Performance Universal Programmer" angeboten, der mehr als 14.000 Bausteine unterstützt. Für einen relativ günstigen Preis (ab ca. 35 Euro inkl. Versand) sind oft noch einige Adaptersockel im Lieferumfang. Afug-Info.de hat den kleinen chinesischen Brenner getestet. Ein kurzes Video zeigt zudem, wie einfach und schnell man damit einen Mikrocontroller beschreiben kann.


Dieses kurze Video zeigt, wie einfach und schnell man mit dem MiniPro TL866A/CS einen Mikrocontroller beschreiben kann. Der Vorgang ist mit wenigen Schritten beschrieben: Software starten, Bauteil auswählen, hex-Datei öffnen, auf das "P"-Symbol klicken, den Baustein so im ZIF-Sockel positionieren wie es die Software mit einer Grafik anzeigt, dann auf "Program" klicken und der Chip wird beschrieben.


Der Unterschied zwischen dem MiniPro TL866CS und dem TL866A besteht darin, dass beim etwas teureren TL866A bereits ein 6-poliger ICSP-Anschluss integriert ist (ICSP = In Circuit Serial Programming). Beim TL866CS fehlt dieser Anschluss standardmäßig, der Brenner kann aber auch nachträglich noch damit ausgestattet werden. Hardware-mäßig ist der Anschluss schon vorgesehen (Anschlussstecker muss nur noch eingelötet werden), da die Umschaltung auf ICSP aber über die Software erfolgt, ist auch dahingehend eine Modifikation erforderlich. Der interne PIC, der das Ganze steuert, muss hier noch neu beschrieben werden. Wer sich den Aufwand sparen möchte, kann ersatzweise auch einfach kurze Drähte für Daten/Clock/Vpp/Versorgungsspannung vom ZIF-Sockel aus zum Chip führen.

Zwischenzeitlich ist der TL866II Plus auf dem Markt, der nicht Gegenstand dieses Testberichts ist und nur teilweise mit den hier getesteten -A und CS-Typen vergleichbar ist. So unterscheidet sich der ca. 10 Euro teurere TL866II Plus z.B. in den Spannungen (TL866II Plus: 1,8...18V; TL866A/CS: 3,3...21V) und den unterstützten Bauteilen. Dies aber nur nebenbei, um Verwechslungen zu vermeiden.


Anwendungsbereich

Die Anwendungsmöglichkeiten des MiniPro TL866A/CS sind vielfältig. Sie reichen von Elektronik-Projekten über Modellbau bis hin zum Kfz-Bereich. Eigene Projekte mit PIC- oder Atmel-Microcontrollern lassen sich mit dem MiniPro kostengünstig realisieren. Unter Umständen können auch fehlgeschlagene BIOS-Updates durch Neu-Flashen repariert werden. Zudem können zahlreiche Bauteile - wie Logic ICs, CMOS und TTL, sowie Speicherbausteine und vieles mehr getestet werden.


Das Testgerät

Beim Testgerät handelt es sich um einen MiniPro TL866A, V03.2.82, und die Software v.6.71.


Bild 1: Das Testgerät: MiniPro TL866A
Bild 1: Das Testgerät - ein MiniPro TL866A.


Bild 2: Das Testgerät: MiniPro TL866A
Bild 2: Das Testgerät MiniPro TL866A in der Ansicht von schräg oben.


Die Ergebnisse

Die Optik ist ansprechend, die Verarbeitung einschließlich hochwertigem 40-poligen DIL-ZIF-Sockel ist gut. Einzig an die Gehäuseunterseite hätte man für einen besseren Stand vier Gummi-Füße ankleben können. Das ist aber auch schnell "nachgerüstet".


Bild 3: Das Testgerät: MiniPro TL866A
Bild 3: Links der Blick auf den ICSP-Anschluss, rechts auf die USB-Buchse.


Bild 4: MiniPro TL866A - ICSP Pin Belegung
Bild 4: MiniPro TL866A - ICSP Pin-Belegung.


Der MiniPro TL866A/CS wird über USB mit dem PC verbunden. Ein externes Netzteil ist nicht vorgesehen, was einerseits praktisch ist, sich andererseits aber bei einigen Typen nachteilig auswirkt (dazu später mehr). Gemäß Hersteller-Angabe ist die Software lauffähig für die Betriebssysteme WIN 2000/WIN XP/WIN 2003/WIN 2008/WIN VISTA/WIN7/WIN8/WIN10 (32Bit/64Bit). Bestätigen kann Afug-Info.de die Lauffähigkeit für Windows XP, Windows 7 und Windows 10 (32 und 64 Bit).


Bild 5: MiniPro TL866A - ICSP Pin Belegung
Bild 5: Software für den MiniPro TL866A/CS.


Startet man nach dem Download die Software, entpackt sie sich selbst gemäß Pfadangabe, erstellt ein Desktop-Symbol und fragt, ob der Treiber installiert werden soll. Grundsätzlich aber ist die Software portabel. Sie kann genauso gut von der Festplatte kopiert und auf einen anderen PC transferiert werden. Lediglich der USB-Treiber muss dann manuell installiert werden, er befindet sich für 32- oder 64-Bit im Software-Verzeichnis im Unterordner drv. Dass der Treiber nicht installiert ist, kann man daran erkennen, dass die Betriebsstatus-LED des MiniPro blinkt, sobald das Gerät angeschlossen wird. Sehr praktisch ist, dass sich Software, Treiber und die PIN-Belegung der Adaptersockel (Unterordner img) allesamt in einem Verzeichnis befinden.

Je nach Software-Version wird der Installationsdialog mal auf Englisch und mal auf Chinesisch angezeigt. Das nachfolgende Bild übersetzt die chinesische Variante.


Bild 6: MiniPro TL866A - Installationsdialog Deutsch
Bild 6: Der Installationsdialog erscheint je nach Software-Version einmal Chinesisch und einmal Englisch. Hier die deutsche Ãœbersetzung.



Bild 7: MiniPro TL866A - Treiber Installation
Bild 7: Treiber-Installation.


Beim ersten Starten der Software ist standardmäßig Chinesisch als Sprache eingestellt. Dies lässt sich mit zwei Klicks auf Englisch ändern.


Bild 8: MiniPro TL866A - Software Englisch
Bild 8: Software von Chinesisch auf Englisch umstellen.


Die Software ist übersichtlich und angenehm zu bedienen, leider aber nur auf Englisch und Chinesisch verfügbar (ebenso wie das Handbuch). Im Gegensatz zu manch anderen China-Produkten arbeitet die Software aber sehr zuverlässig. Abstürze oder Funktionsausfälle waren nicht zu verzeichnen.

Das Beschreiben, Lesen und Testen von Bausteinen geht mit wenigen Klicks vonstatten (siehe Video oben).

Positiv hervorzuheben ist auch, dass sich eingeladene hex-Dateien sehr einfach ändern lassen. Einfach die gewünschte Adresse anklicken und neuen Wert eintippen. Vorausgesetzt ist natürlich entsprechende Kenntnis, was die jeweilige Änderung bewirkt. Auch wenn es Programmiergerät heißt, kann man mit dem MiniPro selbstverständlich nicht programmieren - hierfür benötigt man eine Programmiersprache wie Basic, C, Pascal und einen Compiler, der dann eine hex-Datei erstellt, die man mit dem MiniPro auf einen Chip schreiben kann.

Eine Besonderheit ist, dass die Software gleichzeitig bis zu 4 MiniPro-Programmiergeräte ansteuern kann (Multi-Programming). Mangels drei weiterer Geräte konnte diese Funktion aber nicht geprüft werden.


Bild 9: MiniPro TL866A - 4 Programmer gleichzeitig ansteuern
Bild 9: Die Software kann bis zu vier Programmiergeräte gleichzeitig verwalten.


Software-Updates lassen oftmals einige Monate auf sich warten und die Download-Geschwindigkeit aus China ist nicht gerade die schnellste, was aber zu verschmerzen ist, da die Software selbst nur wenige Megabyte groß ist (komprimiert ca. 8 MB, entpackt sind es knappe 14 MB). Es bleibt abzuwarten, ob auch künftig Updates verfügbar sein werden, da der MiniPro TL866A/CS zwischenzeitlich durch einen Nachfolger ersetzt worden ist. Nichtsdestotrotz ist der TL866A/CS nach wie vor noch aktuell und wird es auch noch bleiben.

Kritisch zu sehen ist, dass Firmware-Updates nicht separat verfügbar, sondern an die Software gekoppelt sind. Bei jedem Software-Update muss daher zwingend auch ein Firmware-Update durchgeführt werden. Wer den MiniPro an mehreren PCs benutzt, sollte für ständige Einsatzbereitschaft darauf achten, überall dieselbe Software-Version zu verwenden. Da man das auch leicht mal vergisst, kann es unter Umständen im mobilen Einsatz ärgerlich werden, wenn sich auf dem Notebook noch eine ältere Software-Version befindet.

Afug-Info.de konnte zwar nicht alle 14299 Chips (v.6.71) testen, aber den Funktionsumfang des MiniPro TL866A/CS mit vielen gängigen Bausteinen prüfen.


Bild 10: MiniPro TL866A - Bauteil auswählen
Bild 10: Bauteil auswählen.


Wie man ein Bauteil in den ZIF-Sockel einsetzen muss, zeigt die Software mit einer Grafik.


Bild 11: MiniPro TL866A - Bauteil einsetzen
Bild 11: Wie das Bauteil in den Sockel eingesetzt werden soll, zeigt einem die Software.


PIC- und Atmel-Microcontroller (MCU/MPU) sind für den MiniPro TL866A/CS kein Problem. Sie werden zuverlässig und sehr schnell gebrannt. In puncto Geschwindigkeit überholt der günstige MiniPro hochpreisige Marken-Brenner um Längen, auch wenn er ansonsten nicht deren Funktionsumfang bieten kann.

Umständlich wird es, wenn die Konfigurationseinstellung des Microcontrollers mit der MiniPro-Software manuell gesetzt werden soll. Das ist zeitaufwendig und sorgt oftmals für Verwirrung, ob denn ein gesetzter Haken nun 0 oder 1, An oder Aus, bedeutet. Die Lösung ist aber einfach: Die Haken richten sich nach dem Datenblatt und da ist es vom jeweiligen Chip abhängig, ob die Funktion bei 1 oder bei 0 aktiviert oder deaktiviert ist. Das Ganze kann man umgehen, indem man die Einstellungen bereits beim Programmieren definiert. Sie werden in der Regel vom MiniPro aus der eingeladenen hex-Datei ausgelesen und für den Brennvorgang übernommen.


Bild 12: MiniPro TL866 ConfigWord
Bild 12: So wird die Konfiguration in der Software angezeigt.


Sehr positiv ist, dass man auch Logic-ICs - CMOS und TTL, u.a. der 74-Serie und der 40er CD-Serie -, sowie einige Speicher-Bausteine testen kann. Ab und an muss der Test wiederholt werden, mehrere Testdurchgänge sind aber allgemein üblich.

Auch ROM, Flash, NVRAM, GAL, PLD, CPLD, SRAM und DRAM-Bausteine gehören zum Funktionsumfang des MiniPro TL866A/CS ebenso wie serielle EEPROMs. Problemlos getestet wurden u.a. auch 24LC64, 24LC128 und 24LC256.

Bei EPROMs ist das Bild zweigeteilt. Neuere C-Typen bis 13,x Volt Programmierspannung werden problemlos beschrieben.

Im Test konnten einige, aber nicht alle, 2716 und 27C16 EPROMs mit 21 Volt Programmierspannung beschrieben werden, es war allerdings teilweise nötig, die VDD- und Pulse Delay-Werte zu modifizieren (hier muss man ein wenig experimentieren, Datenblatt beachten).

Außerdem sollte man, besonders bei älteren Chips darauf achten, dass die PINs auch wirklich alle sauber sind, um einen einwandfreien Kontakt zu gewährleisten.

Manch ältere EPROMs, die höhere Spannungen (21V bzw. 21,8V und höher) und etwas höheren Strom benötigen, konnte der MiniPro TL866A/CS nur lesen, aber nicht beschreiben. Hardwaremäßig ist zwar ein 21-Volt-Spannungswandler intern verbaut, aber anscheinend ist der Strom nicht immer ausreichend. Das liegt meistens an den sehr alten EPROMs. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn der Hersteller eine zusätzliche externe Spannungsversorgung (Netzteil) bis zu 25 Volt Programmierspannung vorgesehen hätte.

Chips mit niedriger 1,8V-Programmierspannung (low voltage Typen) können zwar nicht von Haus aus, aber mit einem zusätzlichen Adapter gelesen und beschrieben werden. Die Schaltung hierfür ist im MiniPro-Software-Verzeichnis im Unterordner img zu finden. Da man die Adapter aber schon für unter 3 Euro bei kostenlosem Versand nachkaufen kann, lohnt sich der Nachbau kaum.

Der MiniPro verfügt zudem über einen Selbsttest, bei dem jeder Ausgang auf ordnungsgemäße Funktion geprüft wird. Ebenso prüft das Programmiergerät, ob ein Baustein leer oder beschrieben ist ("Blank Check") und ob die Daten ordnungsgemäß auf den Chip übertragen wurden ("Verify"-Funktion).

Positiv anzumerken wäre noch, dass es ohne Folgen bleibt, wenn man einen Baustein im Sockel vergessen hat und das Gerät ein-/ausschaltet. Man sollte dies aber dennoch vermeiden.


Kurzüberblick

Kaufempfehlung:    ja    (sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis)


Fazit

Wer vorrangig mit Microcontrollern wie gängigen PIC und Atmel und gelegenheitlich mit anderen Bausteinen wie seriellen EEPROMs, I2C etc. arbeiten möchte, für den ist der MiniPro ein günstiges und flottes Gerät, das zudem auch noch zahlreiche Bausteine (TTL, CMOS, Speicher etc.) testen kann. Mit dem Funktionsumfang hochpreisiger Programmiergeräte kann der kleine MiniPro TL866A/CS zwar nicht mithalten, dafür kann er aber mit umfangreichem Zubehör im Lieferumfang (Adaptersockel) und sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis punkten.

Wer sich vorab ein kleines Bild machen möchte: Die Software kann auch gestartet werden, ohne dass man zwingend das Programmiergerät dazu benötigt.

Afug-Info.de verwendet den MiniPro TL866A nun seit mehreren Jahren ohne Beanstandung. Afug-Info.de stehen zusätzlich hochwertige Galep, Elnec und Leaper-Programmiergeräte zur Verfügung, wobei für einfache Brennvorgänge, die keine weitergehende Funktionalität oder mehr als 40 Pins erfordern, der MiniPro meist die erste Wahl ist, weil er unkompliziert, schnell und zuverlässig seine Arbeit tut.

Alle Angaben beziehen sich auf das Testgerät und die Software v.6.71.    Stand: Juni 2018


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